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Ausgangssituation

Als im Februar 2012 das Regierungsabkommen über Partnerschaft im Rohstoff-, Industrie und Technologiebereich zwischen dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel unterschrieben wurde, ist eine neue Ära in der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit angebrochen. Mehr als 1.000 Unternehmen (2013), hierunter auch namhafte deutsche Großkonzerne, kooperieren seitdem mit verschiedenen Unternehmen in Kasachstan.

Durch neue, von der kasachischen Regierung eingeführte, Wirtschafts- und Investitionsprogramme, u.a. der Nationaler Plan „100 Schritte zur Realisierung der fünf Reformen“ (zu der u.a. die ein Reformprogramm zur Industrialisierung und für Wirtschaftswachstum gehört), das Wirtschaftsförderprogramm „Roadmap Business 2020“ und das Wirtschaftsprogramm „Nurly Shol“  steigt der Bedarf insbesondere in den Bereichen Technologie, Energie, Verkehr und Erdölveredelung an neuen Kooperationen, aber vor allem auch eine Vielzahl von neuen Fachkräften.[1]

Bereits 2011 hatte die kasachische Regierung das Staatsprogramm zur Entwicklung des Bildungssystems für 2011-2020 ins Leben gerufen und hier insbesondere die Duale Berufsbildung als zentralen Schlüssel für die zukünftige Entwicklung ausgemacht. Am 27. Juli 2015 unterzeichnete Kasachstan zudem das Beitrittsprotokoll zur WTO und verpflichtete sich damit ihre Zölle zu senken und die Märkte insbesondere im Bereich der Energieversorgung und Logistik weiter zu öffnen.[2]

Nicht zuletzt ist Kasachstan durch die sinkenden Öl-/Gaspreise gezwungen, in Zukunft auch neue nachhaltige Wege in der Energiegewinnung zu gehen. Hierzu hat die Regierung 2016 trotz Sparkurs ein neues Investitionsprogramm mit mehr als 4,4 Mrd. US-Dollar bereitgestellt, welches in Wohnungsbau, Sicherungsmaßnahmen aber vor allem aber auch in Infrastrukturprojekte investiert werden sollen. Der Arbeitsmarkt wird somit mit 100 Mrd. Tenge gestützt.[3]

Für die Volkswirtschaft eines Landes und damit auch für jedes einzelne Unternehmen gehört eine funktionierende und effiziente Logistik, eine nachhaltige Energieversorgung und störungsfreie Produktionsprozesse zu den zentralen Erfolgsfaktoren. Aufgrund der sich schnell wandelnden globalen Produktionsnetzwerke, der wachsenden Handelsströme und der neuen Kundenanforderungen kommt der Sicherstellung und Steigerung der logistischen Leistungsfähigkeit (Transport, Lagerung, Umschlag, Supply Chain) eines Unternehmens eine strategische Bedeutung zu. Ebenso wächst der Energiebedarf der sich stetig entwickelnden Wirtschaft in Kasachstan, so dass eine nachhaltige Sicherstellung der Energieversorgung eine hohe Priorität eingeräumt werden muss. Nicht zuletzt kommt der Mechatronik, die den modernen Maschinen- und Anlagenbau nachhaltig prägt und für den Aufbau von modernen Produktionssystemen notwendig ist, eine ebenso zentrale Rolle in der Entwicklung zu.[4]

Der Bedarf an einer hohen Technologiekompetenz in den Unternehmen in Kasachstan ist daher offensichtlich, der Mangel an Fachkräften offenbar sich hier immer stärker. Eine Qualifizierung (Aus- und Weiterbildung) von Fachkräften in den Bereichen Logistik, Mechatronik und Energieversorgung ist daher für die Zukunft unverzichtbar.

Deutschland setzt mit seinem Wirtschaftsstandort im weltweiten Maßstab Standards bei der Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Produktion. Das praxisorientierte Bildungssystem sorgt hierbei für die notwendigen qualifizierten Fachkräfte. Die Sektoren der Logistik (235 Mrd. Euro / 2014), des Maschinenbaus (218 Mrd. Euro / 2015) und der sich stark neu entwickelnde Bereich der nachhaltigen Umwelt- und Energietechnik (12,6 Mrd. Euro / 2015) dringen durch ihre Exportorientierung auf den Transfer des Knowhows für die Aus- und Weiterbildung in Länder wie Kasachstan, um dort auch zukünftige stärker tätig werden zu können. Die Dynamik und zunehmende Komplexität der Logistik- und Technologieprozesse führen zudem zu neuen Anforderungen an das Aufgaben- und Kompetenzprofil von Fachkräften. Hierauf können die Bildungseinrichtungen in Kasachstan bisher nur ungenügend reagieren. Die Zahl der Absolvent/innen deckte meist nur 30 bis 40 Prozent des notwendigen Bedarfs.[5] Kasachstan stand bisher hier vor der Notwendigkeit diese Lücke durch Fachkräfte im Ausland zu decken.[6]

Der hieraus resultierende Fachkräftebedarf bei Unternehmen in den Bereichen Logistik, Mechatronik und nachhaltiger Energieversorgung wird daher ohne einen weiteren Ausbau von Berufsbildungsangeboten nicht möglich sein. Dieses Projekt kommt diesem Bedarf nach, schafft Angebote und vermarktet diese

[1] Vgl. http://zentralasien.ahk.de/uploads/media/2013_D-KAS_Jahrbuch.pdf

[2] https://mitte.vdma.org/article/-/articleview/9431885

[3] http://www.waterwastewatertechnology.info/article/-/articleview/12978072

[4] https://www.stmwi.bayern.de/innovation-technologie/schwerpunkte/mechatronik/

[5] https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/id/6460

[6] vgl. MONRK 2008, S. 69